Im September begann ich mit dem Abräumen auf dem Gemüsebeet. Da habe ich mich gleich an das Spargelgestrüpp gemacht und es bodennahe abgeschnitten. Nur drei Wochen später, Ende Oktober, traute ich meinen Augen kaum, es war ganz üppig nachgewachsen. Zu meiner Freude hatte jedes buschige Blatt ganz viele Blüten angesetzt und die Bienen flogen rege zu. Ja, es waren doch so viele, dass man sie Summen hörte. Beim Fotografieren, was sich als sehr schwierig erwies, faszinierte mich, wie die Bienen mit den kleinen Blütenglöckchen umgingen. Viele Blüten sind an einem Stengel aufgereiht, aber nur eine davon wurde jeweils von den Bienen angeflogen. Artistisch ist es zu bezeichnen, wie sie sich flugsicher am unteren Blütenrand ankoppelten, ihren Kopf in die kleine Blütenöffnung einzwängten und verweilten. Um aber ganz zum Grund vorstossen zu können mussten sie sich mit den Beinen abstützen. Dabei verloren sie öfters den Halt und fielen herunter. Das war lustig anzuschauen. Sich wieder aufzufangen war für die Bienen kein Problem, aber ob sie es beim nächsten Blütenanflug schafften?
Mich nahm natürlich Wunder, warum in einer Blütenreihe nur meistens eine Blüte ausgewählt und nicht die ganze Reihe abgeschöpft wurde. Beim genauen Hinsehen erkannte ich, dass die Blüten in verschiedenen Entwicklungsstadien waren, von bestäubt bis hin zur werdenden Knospe. Den Reifestatus haben jeweils nur eine, manchmal zwei Blüten erreicht und das erkannten die Bienen sofort. Da es aber so viele Blütenreihen gab, sind die Bienen jeden Tag über einen längeren Zeitraum auf ihre Kosten gekommen.