Ameise

Die Ameise, eine Todesfalle für die Biene!

Auf dem Blütenteppich des Schnurbaumes machte ich eine spannende Beobachtung, es ging um Tod und Leben, David gegen Goliath.

Ich beobachtete eine Biene tief ihren Kopf in eine abgefallene Blüte des Schurbaumes stecken und sofort wieder zuckend daraus zurück weichen. An Ihrem Kopf hatte sich eine Ameise verbissen, die ihr in der Blüte zuvorgekommen war, um auch den Nektar zu schlecken. Mit den Vorderbeinen wehrte die Biene den Feind ab und nahm ihn in die Zange aller Beine, wobei sie sich krümmte, um einen Stich auf die Ameise zu lancieren. Ich glaubte der Kampf für die Biene sei schon gewonnen! Das gelang ihr aber nicht, die Ameise war schneller und landete auf dem Rücken der gekrümmten Biene. Dann packte sie mit ihren Scheren die Biene am Flügel und schleifte sie ziehend auf dem Boden weiter und weiter nestwärts.

Offenbar hat sie um Verstärkung signalisiert, denn schon kam zielstrebig eine zweite Ameise daher. Jetzt schien vom ersten Biss an der Stirnfront eine narkotisierende oder vergiftende Wirkung auszugehen, denn die Biene öffnete die Mandibeln und streckte die Zunge heraus, an der ein Nektartröpfchen hing. Oder war das von ihr eine Ablenkung, eine Rettungsstrategie Futter anzubieten, sich freikaufen?

Die erste Ameise tat sich gleich daran gütlich, während die Zweite nun ihrerseits die Biene am Flügel wegschleifte. Sie entwickelte dabei eine beträchtliche Geschwindigkeit, bis eine dritte Ameise sich dem Kampf anschloss. Plötzlich erlahmte die Biene und wurde überall von ihren Feinden gebissen, gezerrt und erbeutet. Ich verjagte die Ameisen und hoffte die Biene erhole sich wieder, aber das Ameisengift war stärker, es hatte ganze Arbeit geleistet.  Wer hätte das vermutet? Immer wieder gibt uns die Natur überraschende Einblicke.