Königinnen-Zuchtkasten

Königinnen-Zuchtkasten der Marke „do-it-yourself“

Die Winterpause ist der ideale Zeitpunkt für die Vorbereitungsarbeiten der kommenden Imkersaison.

Meine Imkererfahrung hat mir gezeigt, dass es ohne Königinnenzucht nicht geht. Auch Königinnen sind anfällig auf die Varroamilbe und die Umweltbelastung geworden. Ich habe jedenfalls in meiner 10-jährigen Erfahrung keine Königin mehr als 1.5 Jahre halten können. Wenn ich sie nicht ausgewechselt habe, haben die Völker umgeweiselt. Also sollte jedes Volk regelmässig mit einer Jungkönigin ausgestattet werden. So habe ich mir eine kostengünstige Möglichkeit für einen Königinnen-Zuchtkasten nach bereits existierenden Modellen hergestellt. Dieser benötigt keinen weiteren Lagerraum und kann leicht wieder zurück in eine normale Magazinzarge umfunktioniert werden.

Materialbedarf:

  • Zarge, Deckel und Boden eines Magazins.
  • Zwei Sperrholzplatten (zwei Schiede) auf Mass zugeschnitten als Trennwände.
  • Acht Schrauben für die Führungsrinne der Trennwände.
  • Drei Sperrholzplatten auf Mass geschnitten als Abdeckbrettchen.

Kleiner Aufwand, grosse Wirkung

Ende April – Mitte Mai wird eine Zarge mit zwei Trennwänden (Schied) in drei Kammern unterteilt. Für jede Kammer wird ein eigenes Flugloch ausgesägt. Das ausgesägte Teilstück wird mit einem (klemmenden) Scharnier oder einem Klettverschluss befestigt, damit der Eingang jederzeit geöffnet und wieder verschlossen werden kann. Statt Klettverschluss kann auch ein Häkchen angebracht werden, das die Luke bei Bedarf offen hält. Die Mittelkammer ist im Kaltbau, die Seitenkammern zwangsläufig im Warmbau angelegt.(Langstrothmagazin) Es wäre ebenso möglich jede Kammer mit einem Flugloch nach vorne zu versehen. Ich bevorzuge aber die andere Variante, wegen des Verfluges der Bienen.

Jede Kammer wird mit einer Honigwabe, einer Mittelwand und einer vollen Brutwabe samt einer Königinnenzelle aus einem nachzuchtwürdigen Volk und vielen Bienen bestückt. Die drei Kammern werden mit Folie, Sperrholzdeckbrettchen oder Isolierplatte abgedeckt. Sollte keine Königinzelle vorhanden sein, müssen sich auf der Brutwabe Eier und jüngste Brut befinden. Oder man steckt eine Weiselzelle zu. Der Zuchterfolg liegt bei 50-75%. Das Dreikammer-Magazin wird auf einen passende Magazinboden gestellt. Dieser Zuchtkasten lässt wird mit einem Dach verschlossen und an einem andern Standort aufgestellt. Man rechnet mit einem Monat Zeit bis ein Brutnest angelegt ist.

Ist im Muttervolk ein Schwarm entwichen, hat man gleich Königinnen parat für das alte Volk und das neue Schwarm-Volk. Einweiselungsprobleme gibt es so nicht. Mit der dritten Königin kann aus all den Waben der drei Kammern ein neues Volk gebildet werden, indem zwei der drei Fluglöcher geschlossen und die Zwischenwände entfernt werden. Selbstverständlich können so aber auch drei Jungvölker nachgezogen werden. Wenn zwei Waben pro Jungkönigin mit Brut belegt sind und man keine Verwendung für eine junge Königin hat, muss man das Völkchen zur Entfaltung in ein grosses Magazin einlogieren.