Bienenforschung

Bienenforschung

Der Hirnforscher, Wissenschaftler und Bienenliebhaber Randolf Menzel in Zusammenarbeit von Matthias Eckoldt hat in seinem Buch: „ Die Intelligenz der Bienen“ erstaunliche Resultate über die Funktionen der Bienen erzielt.  Er ist zu der Ueberzeugung gelangt, dass Bienen zu den intelligentesten Nutztieren der Erde zählen. Wir Imker haben das mit dem Herzen längstens erfühlt, aber dass es auch wissenschaftlich ergründet ist, bestärkt uns mit dem Imkern fortzufahren, trotz aller Miseren, die es uns schwer machen.

Erkenntnisse, Wissen, Praxis und Beobachtung machen uns aber reich im Verständnis für die Bienen und ihre Pflege.

Wissenschaftliche Bücher zu lesen brauchen Geduld und Hintergrundkenntnisse, weil eine exakte Darlegung und Beweisführung aufgezeigt werden muss. Um meinen Erkenntnissen Nachschub zu verleihen, habe ich mir die Rosinen dieses Buches herausgestrichen und meinem Allgemeinwissen beigefügt. Vielleicht treffe ich hiermit auch auf ihr Interesse.

 

Ich zitiere: „Die Bienen verfügen über eine weitere erstaunliche Fähigkeit, sie können nämlich räumlich riechen. Mit ihren beiden beweglichen Antennen tasten Bienen den Riechraum in feinsten Dimensionen ab. Auf diese Weise finden sie innerhalb der Blüte schnell die Nektarquelle, die häufig mit einer Duftstelle markiert ist. Doch auch im Stock nützt ihnen das räumliche Riechen. Hier können sie präzise lokalisieren, welche Larve noch Futter benötigt, wo welcher Pollen und Nektar gespeichert wird und auf welche Weise die Wachszellen der Waben weiter gebaut werden müssen,“  und vieles mehr! Das aber in meinen Augen phänomenalste ist: „ Die Bienen tasten sich auch gegenseitig ab und können dabei feststellen, ob das Gegenüber von derselben Königin abstammt. Sie können sogar riechen, ob sie den selben Vater haben, da eine Königin von mehreren Drohnen begattet wird.“

 

Was müssen da die Bienen empfinden, wenn sie in einen Sammelableger kommen? Ich glaube das grösste Empfinden ist dann der Zusammenhalt, denn allein ist eine Biene verloren. Da gilt es wohl erst den Gruppen-Familiengeist wieder aufzubauen!

 

Auf diese Weise „können sich auch soziale Netzwerke von mehr oder weniger engen Verwandten innerhalb eines Volkes bilden. Die richtige Duftnote ist in der Bienenwelt enorm wichtig. Ein faszinierendes Schauspiel kann man am Stockeingang betrachten, wenn die ankommenden Sammlerinnen von den Wächterbienen mit dem Trillern der Antennen begrüsst werden. Dann gilt das geflügelte Wort vom <einander nicht riechen können> in besonderer Weise.“

Zwei Fühler dienen der Biene zur Wahrnehmung von Gerüchen und Düften.

„Kommen zwei Düfte von zwei verschiedenen Quellen, treffen sie nacheinander auf die Antennen. Da die Biene das bis zu dem sehr geringen Zeitabstand von 6 Millisekunden wahrnimmt, kann sie zwei nebeneinanderstehende Duftquellen als getrennte Quellen erkennen. Diese Fähigkeit nutzt die Biene zur Orientierung während der Blütensuche und sicherlich auch innerhalb des Stockes“.

Bekannt ist uns längstens, dass das Riechsystem der Biene auf Rauch so reagiert, dass sich ihr ganzes Interesse auf eine Ueberlebensstrategie einstellt und daher weniger auf Aussenreize durch die Imkerpraxis reagiert. Wir betrachten das als Volksberuhigung, dabei ist es eine eigene Fluchtvorsorge. Sie folgt ihrem Instinkt und nimmt Honig  für den möglichen  Auszug auf.

 

Randolf Menzel erwähnte in seinem Buch, dass er sich noch nicht über die Möglichkeit äussern könne, ob das Riechorgan der Bienen Schäden bei der Säurebehandlung gegen die Varroamilbe erleide. „ Dieses Thema seien sie noch nicht in ihrer Hirnforschung angegangen, aber es ist zu vermuten, da sie dazu schon ihre Beobachtungen gemacht haben!“

Geschmack

„Vom Verhalten her muss die Biene auch über einen Bitterrezeptor verfügen. Bienen sammeln den Nektar auch vom Kaffeestrauch und von Orangenbäumen, auf deren Blüten Spuren des bitteren Koffeins zu finden sind. Die Konzentration des Koffeins ist so gering, dass sie keine ablehnende Reaktion bei ihnen auslöst. Interessanterweise wird aber die Gedächtnisbildung der Bienen durch diese Koffeindosis verbessert!” Man weiss ja auch unter Blumenliebhabern, dass der Kaffeesatz auch die Pflanzen aufputscht.

Niels Gründel (info@niels-gruendel.de) berichtete in der Schweizerischen Bienenzeitung 2019 Januar, aus Forschungsberichten von neuen Erkenntnissen über das gezielte Anfliegen der Bienen auf Blüten.

“Bienen suchen sich bei Krankheiten (Nosema ceranae) besondere Pflanzen  mit höherer Qualität aus, um  gesundheitlich zu erstarken und der Krankheit damit entgegen zu wirken.” Meine Schlussfolgerung darüber ist die, dass  Heilpflanzen auch für die Tier- und Insektenwelt seine  Gültigkeit haben. Eine pflanzliche Verarmung in der Natur zieht auch eine Schwächung für alle Nutzniesser nach sich. Ferner ist ja auch bekannt, dass Kaffeeblüten Bienen mit einer Affinität an sich ziehen, weil das Coffein im Nektar die Insekten aufputschen. Genauso verhält es sich mit dem Nikotin von Tabackblüten.

Dr. David Baracchi, Universität Toulouse sagt zu den neuen Erkenntnissen:< Ich bin überzeugt, dass das, was wir mit dieser Studie gefunden haben, nur die Spitze des Eisbergs ist. Pflanzen können Hunderte von Metabolen in ihren Nektarien haben und es ist möglich, dass viele von ihnen zu einem gewissen Grad ähnliche psychoaktive Eigenschaften haben.>

Israelische Forscher haben jetzt herausgefunden, dass auch Pflanzen Ohren haben. An 600  Nachtkerzen ähnlichen Pflanzen konnten sie nachweisen, dass sich innerhalb von nur 3 Minuten die Zuckerkonzentration vom Nektar um 20 % steigert , wenn sie das Gebrumm der Insekten vernehmen. Zu diesem Zweck haben sie Bienen und Falter mit ihrem Gebrumm aufgezeichnet und die Pflanzen damit beschallt. 2017 wurde in Australien entdeckt, dass Erbsen  ihren Wuchs nach einem Wassergeräusch ausrichten. In Italien beschallten Wissenschaftler einen Weinberg über zehn Jahre lang mit klassischer Musik. Die Reben bekamen grössere Blätter und die Trauben wurden viel aromatischer. Vor Jahren hat bereits ein U.S-Forscher entdeckt, dass die Acker-Schmalwand einen chemischen Abwehrmechanismus aktiviert, wenn sie das Kaugeräusch ihrer Fressfeinde (Raupen)hört.   (Göttinger Tageblatt von Alexander Dahl)

Meine Erklärung dazu:

So wie das menschliche Ohr über das Trommelfell die Schallwellen empfängt, so kommt der Gedanke auf, dass den Blumen die offene Blüte als Schalltrichter dient und über Rezeptoren die Wellen aufgenommen werden. Empfangsrezeptoren können in jeder Pflanze vorhanden sein, sodass sie zu bestimmten Wahrnehmungen führen, die für die  Pflanze lebenserhaltend sind. Im Vordergrund steht da immer die Vermehrung. Daher mehr Zuckergehalt im Nektar der Nachtkerze.

Das Hören

Lange war man der Ueberzeugung die Bienen haben kein Gehör, denn sie reagierten nicht auf künstlich erzeugte Geräusche.

„ Die andere Art des Hörens, die man bei vielen Insektenarten  und möglicherweise auch bei Bienen findet, kommt ohne ein Trommelfell aus. Hier werden lange Sinneshaare oder die Antenne nicht durch Druck, sondern durch Luftbewegung ausgelenkt. Sogenannte Schallschnelle-Rezeptoren registrieren auf diese Weise jeden noch so kleinen Luftzug, egal, ob er auf das Tier auftrifft oder es ihn selbst beim Fliegen oder beim Schwänzeltanz mit den Flügeln verursacht. Die Körperhülle der Biene selbst ist eine starre Cuticula (Chitinpanzer) und daher nicht berührungsempfindlich. So ermöglichen allein die Sinneshaare, (die den ganzen Bienenkörper bedecken,) die Wahrnehmung mechanischer Einflüsse von aussen.  Alle reichhaltigen Informationen, wie die Stellung der Körperteile zueinander, die Ausrichtung ihres Körpers zur Schwerkraft und die mechanischen Einflüsse durch Windbewegung und Vibrationen werden über die Sinneshaare von Rezeptoren wahrgenommen. Besonders interessant ist das sogenannte Nackenorgan der Biene, das aus einer Ansammlung von dicht stehenden Sinneshaaren gebildet wird. Jede Kopfbewegung reizt die Mechanorezeptoren dieses Nackenorgans. In einem Versuch wurden die Sinneshaare in diesem Bereich abrasiert. Den Bienen fiel daraufhin jede Form der Orientierung schwer. Fliegen wurde gänzlich unmöglich, was gute Gründe für die Annahme liefert, dass das Gleichgewichtsorgan der Biene in ihrem Nacken sitzt.“

„Für die Wahrnehmung von Luftbewegungen und Schallschnelle steht der Biene ein besonders empfindliches Sinnesorgan zur Verfügung, das Knie in den Antennen. (Johnston`sche Organ)

Es nimmt die Stellung der Antennen, die feinsten Luftbewegungen, Berührungen, den Schwänzeltanz und ihre Fluggeschwindigkeit wahr. Die Bienen können ihre Antennen, auch in Vibration versetzen, was für die soziale Kommunikation wichtig ist.

 

Die Königin

Endlich hat R. Menzel die Stellung der Bienenkönigin richtig erkannt. Bisher galt sie in Imkerkreisen und in der Oeffentlichkeit stets als die Ueberbiene schlechthin.

„Die Bienenkönigin trägt ihren Titel allerdings zu Unrecht. Sie ist nicht die Machtzentrale, bei der alle Informationen über das Volk zusammenlaufen. Man könnte ohne grosse Polemik sogar sagen, dass sie das Tier im Stock ist, das am wenigsten über die Abläufe im Stock weiss. Ihre wichtigste Aufgabe ist die Sicherstellung der Reproduktion des Bienenvolkes. In einem Wort: Eierlegen. Und zwar bis zu 2000 Stück pro Tag (in der Hochsaison). Ueber das Ende einer Königin, die drei bis fünf Jahre alt werden kann, entscheidet sie nicht selbst. Es sind die Pflegebienen, die den Ueberblick über jedwede Entwicklung im Volk haben und lenken.“

 

Die Schwarmintelligenz

 

„Erst wenn alle Bienen für die selbe Stelle tanzen, kommt der Prozess zu einem Ende. Mit einem Mal werden alle Tänze eingestellt. Die erfahrenen Bienen verschwinden von der Oberfläche und kriechen in die Tiefe des Schwarms. Dort geben sie das Zeichen, mit dem Vibrieren der Flügel zu beginnen. Dieses Signal lässt sich vom geübten Imkerohr als Piepen wahrnehmen und entsteht durch Schwingungen der aneinander gepressten Flügel. Alle Bienen beginnen daraufhin, ihre Flugmuskeln rhythmisch zu kontrahieren. Wärme entsteht. Der Schwarm erhitzt sich bis auf 35 Grad Celsius. Schliesslich kehrt eine geradezu unwirkliche Stille ein. Plötzlich schiessen alle Bienen auseinander und bilden eine wabernde Wolke.“

„Tom Seeley hat den Schwarm untersucht.“ Mit Hilfe von Kameras konnte er festellen, dass es schnelle und langsame Flugbienen gab. „Das bedeutete, einige folgen schnell, die meisten aber langsam. Seeley war sofort klar, dass die schnellfliegenden Bienen eine besondere Rolle spielten. Er nannte sie <streaker>. Diese Flitzer zogen ihre Bahnen in Richtung des neuen Nestes. Die Hypothese lag nah, dass die Flitzer die ehemaligen Tänzerinnen waren, die nun den Schwarm führten.“ „Sie fliegen jeweils ein Stück vor, warten dann auf den Rest oder fliegen sogar ein Stück zurück. Dann wird auf dieselbe Weise die nächste Wegstrecke in Angriff genommen. Das heisst, hier muss ein Mechanismus am Werk sein , der es 98 Prozent der Tiere ermöglicht, sich von 2 Prozent Informierten führen zu lassen.“ „Ohne ihre Königin allerdings fliegt der Schwarm nicht zur Niststelle.“

Mit der Hilfe von Uwe Greggers (Elektronikspezialist) hat Menzel über den Radiofrequenz-Indentifizierungschip bahnbrechende Forschungsergebnisse erzielt.

„Die UV-Strahlung in der Luft sorgt für überwiegend positive Teilchen, während die Erde negativ geladen ist. Daher müssten die Bienen nach einem Ausflug positiv geladen sein.“ „Die Ergebnisse überraschten uns, denn er mass 300-500 Volt. Es handelt sich um elektrostatische Felder. Wir konnten beweisen, dass Bienen elektrische Felder wahrnehmen  und können davon ausgehen, dass die Kommunikation der Bienen innerhalb des Stockes im Wesentlichen über elektrische Felder läuft.“

Wichtig! „Wenn Gifte oder Schädlinge ihre Gesundheit beeinträchtigen, tanzen die Bienen weniger und unregelmässiger. Da wir über die Messung im Stock erzeugten elektrischen Felder selbst geringste Abweichungen feststellen können, verfügen wir über eine Art Messsonde , mit der wir kleinste Befindlichkeitsänderungen eines ganzen Volkes sofort registrieren können. Damit wird das Bienenvolk zu einer Art Umweltspäher und einem Verbündeten im Kampf zur Erhaltung von Natur und Umwelt.“

 

Neonicotinoide

,sind eine Pest für Mensch, Tier, Insekt, Pflanzen, Boden und Gewässer. Sie sind wasserlöslich, schlecht oder fast gar nicht abbaubar und langzeitwirkend. Im Grunde müsste jeder Mensch dagegen aufstehen. Schon der Samen  vom Mais wird durch Beizen vergiftet, die Substanz wird von jeder Wachstumszelle aufgenommen, einschliesslich Pollen und Nektar. Die freiliegenden Samen werden von Regen umspült und die anhaftenden Gifte werden vom Wasser gelöst, die sammeln sich in kleinen Lachen, werden dort von trinkenden Insekten, Vögeln, Kleintieren aufgenommen und wirken auf sie als ein Nervengift nachhaltig ein. Es ist von R. Menzel erwiesen und belegt, dass Bienen nicht nur ihren Orientierungssinn dadurch verlieren, sondern auch inaktiv werden und sterben. Die Neonicotinoide gelangen ins Wasser, werden von Planktontierchen aufgenommen, die den Fischen als Nahrung dienen und schädigen somit den Fisch und am Ende der Nahrungskette den Menschen.

Da das Gift schleichend wirkt und vorerst ein unmittelbares Sterben ausbleibt, ist es zugelassen worden und gilt als bienenverträglich!

Lesen Sie was Randolf Menzel dazu erforscht hat, ich lasse ihn hier ausführlicher zu Wort kommen:

„Beim Thema Neonicotinoide bin ich als Neurowissenschaftler gefragt, denn dabei handelt es sich um ein Gehirngift. Einer der Rezeptoren in den Neuronen ist der nicotinische Acetylcholinrezeptor. Bei der Biene findet man ihn besonders häufig in den Nervenzellen am Eingang des Pilzkörpers (Hirnabschnitt), jener Region also, die mit Lernen und Gedächtnis sowie der Bewertung der Daten aus den sensorischen Bereichen zu tun hat. Die Neonicotinoide verhalten sich in diesem Zusammenhang als <Agonisten>, das heisst, sie haben dieselbe Wirkung wie Acetylcholin. Damit kommt es zu einer starken Erregung in den nachfolgenden Neuronen, was zur Folge hat, das diese überregt werden und dann blockieren. Die Ionenkanäle öffnen Sie und Natrium strömt in einer nicht mehr bewältigbaren Weise ein. Letzten Endes wird die Zelle durch diese Fehlregulation aktionsunfähig. Sie kann keine synaptische (umschaltende) Verarbeitung mehr leisten, sodass jede Möglichkeit der Signal- und Informationsweiterleitung unterbunden ist. Daran stirbt das Tier in kurzer Zeit!“

„ Kleine Wassertiere, wie meine geliebten Planktontiere, sind sehr empfindlich für diese Gifte, was wiederum schlimme Folgen für Fische, Frösche und Vögel hat. Wenn Bienen zur Kühlung des Stockes Wasser benötigen und nach einem Regen aus Lachen auf einem Feld trinken, können sie wegen der hohen Konzentration der Wirkstoffe gleich vor Ort sterben.“

„ Die Bienen bekamen bereits nach dem Kontakt mit niedrigen Dosen erhebliche Probleme bei der Navigation, sie fanden wesentlich schlechter zum Stock zurück, als die Kontrollbienen.“

„Wenn wir den Bienen eine sehr geringe Dosis Thiacloprid  (auch ein Neonicotinoid) über einige Tagen anboten, brauchten sie immer höhere Zuckerkonzentrationen, um ihre Sammelaktivität überhaupt aufrechtzuerhalten. Ausserdem stellten sie ihre Tanzaktivitäten ein.

Eine langfristige Aufnahme hat weitreichende Effekte, auch bei sehr geringen Dosen. Das ist eine Regel der Toxikologie, die häufig vergessen wird. Für Neonicotinoide ist dies besonders dramatisch, weil sie so stabil sind. Da diese Wirkstoffe im Insektenkörper über entgiftende Enzyme abgebaut werden, führt der massive Einsatz auch zur Entstehung resistenter Schadinsekten, was wiederum höhere Konzentrationen, sowie die Entwicklung von noch wirksameren Substanzen nötig macht!“

„Wenn die Umwelt der Bienen mit langlebigen Gehirngiften kontaminiert ist, werden die Bienen nachhaltig geschädigt.“

Ganz dramatisch wird die Varroabekämpfungsmethode, wenn laut neuesten Forschungen Lithium (ein Hirnnervengift) eingesetzt werden soll!

 

Torben Schiffer

Ein weiterer Bienenforscher, Torben Schiffer, möchte ich hier auch zu Wort kommen lassen. Er wagt es, zurück zum Ursprung der Schöpfung der Bienen  vorzustossen.  In seinem Fach als Biologielehrer hat er ein Forschungsprojekt über den Bücherskorpion lanciert, der ursprünglich in Symbiose mit den Bienen lebte, heute aber durch die Chemiekeule gegen die Varroamilbe vertrieben, besser gesagt vernichtet wurde. 45 Milionen Jahre ist die Existenz der Bienen nachgewiesen, 7000 Jahre hat sich die Imkerei bis zum heutigen Stand entwickelt. Wir Imker haben es heute fertig gebracht der Biene ihre Fähigkeit zur selbstständigen Existenz zu nehmen. Ohne unsere Hilfe kann sie derzeit nicht mehr überleben.  Nun wird es dringend notwendig mit natürlichen Massnahmen den Bien zu renaturieren.

Torben Schiffer hat in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Jürgen Tautz, folgende Punkte zur Renaturierung des Biens aufgestellt, die ich anlässlich seines beeindruckenden Vortrages an der ETH Zürich erfahren durfte.  Diese Massnahmen sind für die Imker eine grosse Hilfe das Dilemma anzugehen und rückgängig zu machen.

 

Seine Handlungsempfehlung für die Imkerei

Keine gezielte Zucht, kein Entweiseln (keine künstliche Königinbefruchtung)

Schwarmimkerei betreiben, Schwarmfangkästen aufhängen.( Siehe Bienenschwarmfalle)

Genaue Untersuchung des Varroafalls.  “Grooming oder kaum Grooming”

Keine Vermehrung von Völkern, die keinen signifikanten Groomingfaktor aufweisen.

Keine Verwendung von Chemikalien, sondern totale Brutentnahme im Büchlerverfahren. (oder Bannwabeneinsatz.)

Keine Verwendung von Plastikfolien, Styroporbeuten, offene Gitterböden.(statt Plastikfolien ein in Propolistinktur getauchtes Baumwolltuch)

Keine Verwendung physikalischer ungeeigneter Beutensysteme

Kein Warmbau

Honigernte in Massen ( hat Auswirkung auf das Grooming und das Immunsystem)

Kein reiner Zucker als Honigersatz

Trockener Standort oder bodenfern (hochgestellt)

Keine Verwendung versiegelter Lacke, Atmungsaktivität muss erhalten bleiben.

Feuchtigkeitsausleitende Systeme oder Materialien wie Klimazarge, Varrèkissen, eingehängter Strohwabenrahmen etc.

Einsatz von Pseudoskorpionen gegen Schädlinge.

Hier noch zu einigen Punkten seine Erklärungen.

Grooming bedeutet das Putzverhalten der Bienen. Von Bienen die darin nicht gut sind, keine Völkervermehrung vornehmen. Wie erkennt man das Grooming? Man nimmt sich eine 20-fach vergrössernde Lupe und betrachtet die Unterseite der abgefallenen Milben. Fehlen diesen ihre Beinteile, so haben die Bienen diese abgebissen und damit den Milbentod bewirkt. Ein guter Teil der so im Gemüll befindlichen Milben sind auf diese Art beseitigt worden.

Plastikfolien lassen die Stockflüssigkeit nicht diffundieren und führen daher zu Schimmelbildung an und auf den Waben, sowie im Magazin. Hingegen sei eine optimale Alternative dazu, ein in Propolis getauchter Baumwollstoff der allen wichtigen Anforderungen stand hält. Auch Styroporbeuten sind nicht atmungsaktiv, offene Gitterböden stören das Raumklima. Schimmelbildung in der Beute ist krankmachend und führt zur Schwächung des Volkes. Oft sind die verdeckelten Honigwaben mit einem Grauschimmer überdeckt, der von einem Schimmel herrührt und keineswegs  für die Bienen beim Aufbeissen der Zelldeckel ungefährlich ist.

Unter Imkerpraxis/Neuentwicklung finden Sie schon eine teilweise angepasste Beute. Ergänzungen dazu folgen.

 

Schnüffelbiene

Wozu Bienen auch noch fähig sind: Die Neue Zürcher Zeitung gibt jeweils monatlich ein Themenheft heraus. Im November war das <Folio> überwiegend der Biene mit interessanten Themen gewidmet! Unter dem Titel <Terroristenschreck> von Barbara Höfler, konnte ich etwas Brisantes entdecken, was jeden Leser in Erstaunen setzt.

In Giessen, Deutschland werden in ca. nur 13 Minuten, Bienen zu Schnüffelbienen ausgebildet. Ein Schnüffelhund braucht ein Jahr dazu. “Ihre Antennen zählen zu den sensibelsten Sinnesorganen zur Duftwahrnehmung, die die Natur je hervorgebracht haben. Dazu riechen sie stereo. Ihre Welt ist ein Duftraum. Himmelsrichtungen und Weite messen sie in Gerüchen. An ihren zehngliedrigen Antennen sitzen Hunderte verschiedener Geruchsrezeptoren, von denen der einzelne ein eigenes Spektrum an Duftmolekülen wahrnimmt. Als elektrische Signale werden sie weiter ans Gehirn geleitet, die Landkarten daraus bilden. So wissen Bienen immer wo es lang geht- und so lernen sie auch, wo besser nicht!”

Dem Forscher Matthias Schott ist es gelungen mittels leichter Stromschläge negativ die Testbienen auf Düfte zu konditionieren. Das bedeutet, sie lernen Gerüche zu meiden. Ihre Abneigung gegen einen Duft machen sie mit dem Wegflug deutlich. Die Erfahrung die hier die Biene erlernt, kann sie im Langzeitgedächtnis speichern und nicht mehr vergessen. “In Schotts Versuchen entdeckten die Bienen auch dann noch Heroin, wenn es zu 97% gestreckt war. Auch bei Kokain funktionierte es. Noch zu testen ist, ob sich auch Winterbienen eignen, deren Geruchssinn schwächer ist. Dann könnten die Bienen ohne grösseren Mehraufwand ganzjährig im Einsatz stehen.”

Es kommt aber noch brisanter!  “Die Idee, Bienen zu trainieren ist nicht neu, Karl von Fritsch, der Entdecker des Schwänzeltanzes, prägte Bienen schon 1919 erst auf Farben, dann mit Duftessenzen, indem er den gewünschten Reiz mit Zuckerwasser belohnte-(die klassische positive Konditionierung nach Palow). Seit Jahren werden Bienen nach diesem Prinzip auch auf Sprengstoff geprägt und zur Landminensuche in Krisenregionen eingesetzt, Sie finden die Minen, lösen sie aber mit ihrem geringen Gewicht nicht aus. Währenddessen zeichnet eine Art Radarprogramm ihre Flugwege auf und markiert verdächtige Stellen auf der Karte.”

“Die Bienen bekommen von der Forschung, die ihr die neuen Jobs verpasst, aber auch etwas zurück. Ein bisschen jedenfalls. Merle Barings etwa versucht mit dieser Schulungsmethode herauszufinden, ob Pestizide das Lernverhalten der Bienen beeinflussen und zu falschen Entscheidungen führen. So könnte man unschädlichere Pestizide entwickeln.”

Abschnitte aus dem Originaltext der Journalistin Barbara Höfler, München, zitiert.

Die Antennen sind auf den Duftstoff des Duftschneeball`s ausgerichtet

Der Pelz dient auch der Wahrnehmungt

Hier sieht man besonders ausgeprägt die Nackenhaare, das Gleichgewichtsorgan.

Biene in ihrer Tätigkeit, Nackenhaare, Antennenknie und Pelz gut erkennbar

Gut ist das Knie der Antenne zu erkennen.