Bienenschwarmfalle

Bienenschwarmfalle der Marke „Selbstgemacht und leichtgewichtig!“

Vorweg sei gesagt, dass ich die Idee aus dem Internet habe und jeder sie auch unter „Blumentopf-Bienenschwarmfalle“ finden kann!

Man besorge sich dazu zwei leichte Kunststoffblumentöpfe mit einer Tiefe von 32cm und einem Durchmesser von 22cm.

Mit je vier deckungsgleichen gebohrten Löchern an beiden Topfrändern bringt man die Töpfe mit Kabelbindern (30cm) zu einem abgeschlossenen Gehäuse zusammen.

Vorher hat man dem einen Topf von innen her die Löcher verstopft. Ein Imker auf der Halbinsel Au ZH hat Rundhölzer zum Verschluss hineingesteckt. Diese Idee werde ich nachmachen – das Originalmodell war ausgeschäumt.

Dann nimmt man einen Wabenrahmen mit Mittelwand seines jeweiligen Magazins und bestreicht ihn an der Oberleiste von unten her mit ein wenig Zitronengrasöl (zieht Bienen an, Reformhaus, Drogerie, Internet). Die Lockwabe wird genau in der Mitte der Leiste mit einem Schlick eines reissfesten Seiles versehen und in die Töpfe gebracht. Der Wabenrahmen mit Seil dient dann für die ganze Falle als Aufhängevorrichtung.

Dann fügt man beide Töpfe mit den vier Verschlüssen zusammen, inmitten befindet sich die Wabe mit dem herausragendem Seil. Man kann zum Abdichten zusätzlich noch einen Klebstreifen um den Spalt herum anbringen. (Der Klebstreifen muss am Ende umgefaltet werden, damit man ihn gut fassen und zum Öffnen wieder abziehen kann. Jetzt ist die leichtgewichtige Falle (1.4kg) zum Aufhängen bereit und harrt der Schwärme, die da kommen sollen! Der andere Topfboden mit seinen Löchern dient als Eintrittsflugloch und der Luftzufuhr. Eine noch einfachere Methode die beiden Blumentöpfe zusammenzuhalten sind vier starke Metallklemmen. Dann muss man keine deckungsgleichen Löcher bohren und das Öffnen und Verschliessen geht viel schneller vonstatten!

Wichtig ist, dass das Öffnen der Topffalle auch schnell und handlich durchführbar ist. Dieses Modell kann mit einer Schere an den vier Kabelverschlüssen schnell aufgeschnitten und der Wabenrahmen mit Schwarmsitz vom Seil getrennt werden.

Die gesehenen Modelle im Internet sind durch Ausschäumung total zugeschweisst und zugeschraubt worden, sodass ich mir kaum vorstellen kann, wie die Umsiedelung des Schwarmes leicht zu bewerkstelligen ist.

Das Umhängen der vollbesetzten Wabe in ein vorbereitetes Magazin geht nun schnell vonstatten. Vermutlich ist die Königin schon in Eiablage. Die restlichen Bienen in den Töpfen schüttelt man über das Magazin aus. Die Falle wird gegebenenfalls wieder mit einem neuen Mittelwandrähmchen, dem Hängeseil und neuen Kabelverschlüssen bestückt. Es empfiehlt sich die Falle über den Winter hinweg abzunehmen.

Wer seine Schwarmfalle nicht im Schatten aufhängt, sollte sie noch weiss tünchen oder isolieren. Als Behausung für Bienen auf alle Zeit hinaus ist sie aber nicht vorgesehen, da sie nicht genug bienenkonform ist.

Internet: Homemade Swarm Trap, oder Building Swarm Traps Bubba Tanicals.com

Material:

  • Zwei Kunststoffblumentöpfe mit einer Tiefe von 32cm und einem Durchmesser von 22cm
  • ein Wabenrahmen mit Mittelwand oder Vollwabe
  • Duftstoff
  • 4-5 Kabelbinder der Grösse 30cm
  • Ein langes, reissfestes, nicht zu dickes Seil

Schwarm ist in die Falle gegangen

Der Leser erinnert sich vielleicht noch, wie ich die Bienenschwarmfalle, hergestellt aus Blumentöpfen, bekannt gemacht habe; gar mancher Imker hatte damit schon Erfolg und mir davon berichtet.

Mir persönlich war das Glück dazu lange nicht hold, weil ich die Schwärme unmittelbar vorher noch einfangen und einlogieren konnte, bevor sie sich für einen geeigneten Wohnraum entschlossen hatten; dieses Jahr (2016) waren meine Bienen besonders schwarmfreudig.

Am 8. Juni erlebte ich dann endlich doch noch dieses besondere Ereignis: Ein Schwarm war in die Falle eingezogen!

Am Vortag hatte ich die Runde gemacht und die Falle wieder in Position gebracht, da ein Sturm sie in eine ungünstige Lage katapultiert hatte. Die Falle war leichtgewichtig und leer gewesen. Anderntags war ich bei schönstem Wetter im Garten tätig, sodass ich mittags die Kontrolle der Bienenstöcke und Fallen ausliess. Erst am Abend vor meiner Abreise vom Tessin nach Zürich traute ich meinen Augen kaum: Ständig flogen bei verschiedenen Blumentopf-Eingangslöchern Bienen ein und aus. Das war etwas anderes, als die paar neugierigen Bienen, die sich täglich einstellten, um die Falle zu inspizieren. Ich beobachtete einziehende Bienen mit Pollenhöschen. Das war doch ein Zeichen!

Ein Anheben mit der Hand zeigte mir ein beachtliches Gewicht der Falle an. Herrlich, es war wahr geworden, ein Schwarm hat sich eingefunden, kein Zweifel!

Das Einlogieren erwies sich als eine einfache Sache. Ein Schwall Rauch durch die Löcher und ich plazierte die Falle auf ein leeres Magazin, schlitzte in aller Ruhe die Klebebänder auf, durchtrennte die vier Kabelbinder, zog sie heraus und die Falle war offen. Ich entnahm ihr mühelos die Wabe mit dem Grossteil ansitzender Bienen und logierte sie in ein bereitgestelltes Magazin ein. Alles ging ruhig vonstatten. Die restlichen Bienen im Topf besprühte ich mit Wasser, schüttelte sie zusammen und vereinte sie mit dem Schwarm. Die Beute enthielt bereits zwei Honigwaben und Mittelwände, die den Start zur Entfaltung erleichtern sollten. Auf eine Kellerhaft habe ich verzichtet. Der Transfer, der so leicht und schnell von Hand ging, beglückte unsagbar.

Eine weitere Falle ging bis zur Abnahme am 27.7.16 vergessen, bis der beauftragte Beobachter mir mitteilte, es wäre jetzt ein Schwarm eingezogen, der zur Hälfte draussen hinge. Das kam mir spanisch vor, denn um diese Jahreszeit hat es sich mehrheitlich ausgeschwärmt. Mein Gärtner wurde avisiert und gemeinsam bereiteten wir uns am Abend des selben Tages auf die Abnahme der Falle vor.

Es hatte vorher gewittert, sodass die Luft etwas abgekühlt war. Ich stieg die Leiter unter dem herrlichen schattigen Kirschbaum hinauf, bewaffnet mit Rauch, Klebeband und Schere. Dank dem Rauch verhielten sich die Bienen ruhig, sodass ich die Einschlupflöcher mit einem Klebeband gut verschliessen konnte. Ehe ich das Seil durchtrennte, hob ich die Falle prüfend an. Diese hatte ein so grosses Gewicht, das ich nicht fähig war sie zu heben. Zum Glück konnte mein Gärtner das übernehmen und so brachten wir die Falle gut auf den Boden. Der Transport mit dem Auto verlief mühelos und auf den Schultern tragend, gelang es dem Gärtner die Steigung von 150 Stufen bis zum vorbereiteten Magzin zu meistern. Uff!! Nun erweiterte ich, nach Abnahme der Klebebänder die Eingangslöcher und leuchtete mit einer Taschenlampe hinein. Ich war sprachlos, die ganze Falle war mit Waben ausgebaut und darin hauste ein friedliches Volk. So schwer konnte es nur durch eingelagerten Honig werden. Wir schätzten die Falle auf 7-10kg. Nun legte ich die Falle auf ein offenes Magazin und liess die Bienen vor Ort ein und ausfliegen. Ich musste für das weitere Vorgehen erst einmal eine Nacht darüber schlafen.

Am nächsten Morgen hatte ich die Lösung im Kopf. Ich stellte die Falle senkrecht in das leere Magazin, sie passte im Umfang auf den Millimeter hinein, aber noch zwei weitere leere Beuten waren notwendig, um die Falle richtig einzuschalen. Ueber alles kam nun noch eine weitere Beute, bestückt mit Rähmchen und Mittelwänden, dazu zwei Honigwaben. Die Bienen stehen nun mit Falle kopfauf in einem Turm von vier Beuten, aber sie sind so anpassungsfähig, das ich beobachten konnte, wie rege sie anderntags ein und ausflogen, als hätten sie nie etwas anderes getan. Auch ein Blick von oben durch die Plastikfoglie zeigte mir, dass der neue Raum bereits erkundet und ausgebaut wird. Ob es die ideale Lösung ist, weiss ich vorerst noch nicht, ich weiss nur, kein Bienchen ging verloren, es gab keine demolierte Wabe und überhaupt keine Aufregung. Die Falle ist nun isoliert, geschützt und erweitert. Ich werde diesen Schwarm mit Interesse weiter verfolgen.

Weiter ist noch erwähnenswert, die Bienen erkunden die Falle sofort, sowie sie im Frühjahr aufgehängt ist, selbst dann schon, wenn die Schwarmzeit noch auf sich warten lässt. Es gibt offenbar Kundschafterbienen, die geeignete Höhlen frühzeitig ausfindig machen und sich das merken. Diese rege Tätigkeit konnte ich bis Ende der Schwarmzeit beobachten.

Da ich stets ein Aus- und Einfliegen in das Schwarmfallenvolk beobachten konnte, öffnete ich erst zwei Monate später das Magazin und musste feststellen, dass das Bienenvolk nicht von der Schwarmfalle in das mit Waben ausgestattete Magazin umgesiedelt war. Sie benutzten die Falle weiterhin. Leider haben dann die Bienen den Winter in der Falle ohne Varroabehandlung nicht überlebt, sie waren leergeflogen. Was hätte ich anders machen sollen, das ganze Wabengebilde auseinander reissen und irgendwie einlogieren? Ich hatte nicht die Courage dazu.

Was lernt man daraus? Die Fallen nie unkontrolliert sich selbst überlassen. sondern termingerecht Ende Juni wieder abnehmen.