Seerosentrichter

Biene gefangen im Seerosentrichter

Es ist noch in der frühen Morgenstunde nach Sonnenaufgang, da erfreue ich mich an den drei frisch erblühten Seerosen im Fischteich. Eine Seerose, die vom Sonnenlicht noch nicht erreicht wurde, war gerade  dabei sich  zu entfalten. Da fand sich auch gleich eine Biene ein, um eine Ernte heimzuholen. Sie musste eine böse Erfahrung machen: Der Blütentrichter war noch zu eng und lang und die Staubgefässe  noch nicht gereift. So entpuppten sie sich für die Biene als ein schreckliches Labyrinth. Ihre Beine fanden keinen Halt an den vielen Fangarmen der Staubgefässe. Es war grotesk  mit anzusehen, wie sie auch ihre Flügel nicht ausbreiten konnten; sie waren zwischen den Stengeln gefangen. So zappelte die Biene vergebens, um wieder nach oben zu gelangen. Nach längerem Zuwarten und Beobachten erkannte ich, dass sie wahrscheinlich erst nach völliger Entfaltung des Blütenkelches in Freiheit gelangen konnte. Um ihr den Stress zu ersparen, steckte ich einen kleinen Stengel als Hilfsleiter in die Blüte hinein. Mühelos hatten nun die Hinterbeine festen Stand und ab endlich ging es in die Freiheit.

Auch das Abwarten für den richtigen Zeitpunkt zur Bestäubung einer Seerose will offenbar gelernt sein. Allerdings muss ich gestehen, dass ich noch nie Seerosensamen gesehen habe, da die verwelkte Blüte, so man sie nicht abrupft, zum Seeboden fällt.

Die Seerosenvermehrung geschieht durch Wurzelteilung.

Biene gefangen im Seerosentrichter

Mit Hilfe eines Stäbchens fand die Biene mit den Hinterbeinen Halt und konnte sich befreien.