Neuentwicklungen

 

 

Modifiziertes Langstrothmagazin

Dies war ein Experiment und hat den Bienen gefallen aber mich nicht richtig befriedigt. Wenn man der Baumhöhle angepasst imkert so stellt man fest, dass jeweils nur die Waben 3-7 mit Brut bestückt werden, in den Seitenlagen wird Honig eingelagert oder Drohnenbrut gezogen. Ein Honigraum wird nur ausgenützt, wenn in der Natur ein Überangebot existiert. Offenbar liegt das daran, dass der Luftkanal durch die runde Fluglochöffnung einen Luftstrom zur Temperaturregelung nicht breitflächig genug für die Brut ermöglicht. Die Wissenschaftler Dr.G. Liebig und Dr.P. Aumeier haben wissenschaftlich bewiesen, dass es keine Isolation braucht, jedoch eine breite Fluglochöffnung für ein leistungsvolles Honigbienenvolk. Ein auch im Winter offener Boden lässt die Bienen nicht erfrieren, da sie nur die Bienentraube aufheizen, nicht den Brutraum.

Den nachfolgenden Artikel lasse ich zur Lehre anderer Tüftler stehen, denn auch negative Informationen verhelfen zum richtigen Imkern.

 

 

Mein ganzer Bienenstand ist neu angepasst und somit der natürlichen Baumhöhle etwas angeglichen worden. Die Magazine wurden mit einer 2 cm dicken Styroporplatte von aussen isoliert und das Flugloch mit einer Rundöffnung mit Durchmesser von 7cm eingefügt. Man glaubt gar nicht, wie zielsicher die Bienen ein und aus fliegen! Trotzdem ist es dem Imker gut möglich seine Volksbeobachtung am Flugloch zu machen. Im Winter wird das Flugloch mit einem Halbmondholz eingeengt.

  1. Der Brutraum kommt auf einen geschlossenen Unterbau aus einer Halbzarge zu stehen, der hinten eine abnehmbare Klappe hat. So kann man ein Durchhängen der Bienen rechtzeitig wahrnehmen und den Brutraum nach unten erweitern so, wie es die Natur auch vorgesehen hat. Die Praxis hat aber gezeigt, dass Bienen die Magnete zum Klappeschliessen nicht mögen und sie mit Propolis verkleben. Dann kann man die Klappe nicht mehr öffnen. Ausserdem verzieht sich die Öffnung für die Klappe etwas, sodass ein offener Schlitz entsteht. Da können Wachsmotten und anderes Getier eindringen. Schweren Herzens habe ich den Unterboden wieder verleimt und verschraubt. Die Klappe hat sich technisch nicht bewährt. Die Praxis erst zeigt einem, was am besten machbar ist. Vielleicht finden Sie ein besseres Patent, um diese ideale Funktion zu erreichen?!
  2. Der Honigraum wird nach oben erweitert und darüber kommt jeweils wieder eine Halbzarge, die mit dem Deckel abschliesst.
  3. Ist der Honigraum abgeerntet, kann in der oberen Halbzarge die Varroabehandlung, sowie das Füttern bequem ausgeführt werden. Später kann für den Winter dort noch ein zusätzliches Isolierkissen eingelegt werden.
  4. Hingegen dient die Bodenhalbzarge den Bienen zu mehr Luft- und Laufraum. (Er liesse sich aber auch gut für Bücherskorpione einrichten.)
  5. Die obere Halbzarge kann auch als Honigraumerweiterung dienen, benötigt allerdings ein kleineres Rähmchenmass. Es sei denn, man imkert nur auf Halbzargen.
  6. Diese erweiterte Beute verhindert das Anwachsen eines Bienenbartes, weil sich der Platznot-Stress in den Wabengassen erübrigt
  7. Die Wachstuch- oder Plastikfolie zum Abdecken, kommt wie üblich, immer über den Brutraum oder den Honigraum zu liegen.
  8. Ein Thermometer gibt mir Bescheid, wie es sich mit der Innentemperatur verhält. Sie ist in Brutzeiten immer konstant zwischen 34- 36 Grad.

Eine isolierte Beute, die Kälte und auch Hitze ausgleicht, sowie ein verkleinertes Einflugloch aufweist und mehr Luftraum und Aufenthaltsraum gewährt, verhilft den Bienen zu weniger Stress und mehr Zeit. Die gewonnene Zeit können sie für eine gesicherte Brutpflege und eigene Körperpflege einsetzen. Es ist erwiesen, das der Putztrieb unter den Bienen, die weniger Störungen und Reizen ausgesetzt sind, sich die Varroa besser vom Hals schaffen können.

” Der gewiefte Imker kontrolliert mit einer Lupe die gefallenen Milben. Haben die Milben keine Beine mehr, so sind sie von den Bienen abgezwackt und somit getötet worden und beweist ihren Putztrieb! ” Solche Völker sollte man dann zur Vermehrung vormerken.

Eine isolierte Beute weist im Raum keine krassen Temperaturunterschiede mehr auf, sodass die Schimmelbildung an den Randwaben wegfällt.

Für einen Transport lässt sich die Luftzufuhr so regeln, dass die Klappe des Unterbaus offen bleibt und mit einem Gitterschutz versehen werden kann, oder es wird ein Gitter vor das Flugloch angebracht.

Das runde Flugloch kann besser verteidigt und überwacht werden. Da es erhöht eingefügt wurde, entsteht automatisch mit eindringender kalter Luft eine Fallströmung in der Stockluft, die die Bienen bei der Ventilation entlastet. Ist die Aussenluft zu heiss, braucht es nur wenig Bienen, um das Eindringen der Warmluft abzuwehren.

Die erhöhte und runde Eintrittspforte erschwert Mäusen den Zugang!

Ein Varroagitter gibt es nun nicht mehr, die Bienen müssen ihren Boden selber putzen, können aber auch Verlorenes, wie Pollenhöschen, Wachsschüppchen und Nektartröpfchen wiederverwerten. Die Wachsmotte hat nun von unten keinen Zugang mehr zum Gemüll. Bei der gründlichen Völkerkontrolle säubere ich, falls nötig gleich den Boden mit.

Wer mit einem quadratischen Magazin imkert, hat den Vorteil, dass er innerhalb eines Stockes den Honigraum vom Kaltbau zum Warmbau versetzen kann. Dann muss er kein Königinabsperrgitter mehr einlegen!

Mein Prototyp hat bereits den ersten Winter gedient und ist in meinen Augen ein voller Erfolg geworden. Zum einen hatten die Bienen noch mehr Futtervorrat übrig, weil sie weniger Energie umsetzen mussten. Zum andern haben sie zum gleichen Zeitpunkt, wie die nicht isolierten Völker, einen grösseren Brutanteil und sind bereits schneller zu einer beachtlichen Volksgrösse angewachsen, als das bei den übrigen Völkern zur gleichen Zeit der Fall war. Auch gab es keine schimmeligen Waben und Wände in der Beute, weil mehr Luftraum zur Verfügung steht und keine kalten Aussenwände den Feuchtigkeitsniederschlag verursachen.

Meine Erfahrungen in diesem heissen Sommer zeigten, dass die Bienen keine Probleme mit der Hitze hatten, obwohl ein Stand an praller Sonne stand.  Die Brutflächen legten sie gleich hinter dem Einflugsloch an. Jetzt im Herbst haben sie sich für den Winter entweder nach rechts oder nach links seitlich davon ansässig gemacht.

Die Böden sind in den meisten Beuten sehr sauber gehalten. In einem fand ich lauter Propolishäufchen vor, die bei der Kontrolle alle Maden der Wachsmotte enthielten. Ein anderer Boden hatte in einer Ecke viele tote Milben angehäuft, die im Laufe des Sommers dort zusammengetragen wurden (siehe Fotos).Offenbar pflegten hier die Bienen eine andere Putzordnung.

Mit meiner neuen biologischen Flod-Varroa-Behandlung  unter Rubrik: Imkerpraxis; Varroa nachzulesen, habe ich für mich die Lösung  eine milbenarme Bienenkolonie gefunden. Beides, Beutenanpassung, sowie die Flodbehandlung geben die besten Voraussetzungen für ein gesundes Volk.

Der dritte Kernpunkt ist unbedingt eine junge neue Königin zusetzen (auswechseln), die dann die Entwicklung eines grossen Volkes ermöglicht, das auf zwei Zargen sitzt und in dieser Stärke den Winter die Bienen gut überleben lässt. Wegen der heutigen Umweltbedingungen sind die Königinnen nicht mehr als ein Jahr im Volk tragbar, sie verlieren rapide an Potenz! Je später im Jahr die Jungkönigin zugesetzt wird, desto effektiver ist das Überleben! (Nicht nach Oktober!) Günstig ist Ende August, Anfang September. Diese Erkenntnisse habe ich dank eigener Erfahrung gemacht, und dank Pia Aumeier erlernt. Es empfiehlt sich ihre Bienenhaltung nachzuahmen.  Ich für meinen Teil, sammle gleichzeitig und zusätzlich Erfahrungen mit Flod statt einer Säurebehandlung!

 

 

 

 

Das Propolistuch

Alle Bioimker, sowie auch Demeter arbeiten mit einer natürlichen Volksabdeckung und lehnen die Plastikfolie ab. Hierzu wähle man einen (eventuell ausgedienten) Baumwollstoff, schneidet ihn mit der Zickzackschere  magazin-bündig ab! Die Propolisfolie darf nicht überlappen, da sie bei Regen Nässe einzieht!  Eine Propolislösung wird vorher mit 100% Alkohol hergestellt. Man bedient sich einer Einliterglasflasche mit Verschraubdeckel. Dahinein füllt man das von Waben und Kästen gesammelte Propolis und übergiesst es mit dem Alkohol. Je mehr Propolis desto konzentrierter ist die Lösung. Ich fülle die Flasche mit einem Fünftel Propolis und vier Fünftel Alkohol. Den Alkohol beziehe ich sehr günstig, gleich nach der tessiner Grenze, aus Italien. Er ist unvergleichlich viel billiger, als in der Schweiz. Als Notlösung kann man aber auch Gin verwerten. Diese Lösung lässt man 6 Wochen aufweichen und schüttelt sie von Zeit zu Zeit durch. An frischer Luft taucht man nun den vorbereiteten Stoff in eine Schüssel und übergiesst ihn sättigend. Mit Wegwerfhandschuhen an den Händen wringt man es aus und lässt nun auf der Wäscheleine den Alkohol aus dem Propolistuch verdunsten. Fertig zum Gebrauch! Durch dieses Tuch diffundiert auch die Feuchtigkeit, die sich dann unter dem Deckel besser regulieren lässt, als wenn er am Plastik über das Volk tropft und die Bienen zum Trinken verführt, was nicht bienengesundheitsfördernd ist.

Das Propolistuch hat sich bei der Überwinterung bestens bewährt. Es gab keine Schimmelbildung in der Beute. Die Feuchtigkeit konnte durch das Tuch, dann durch das Loch des Fütterungsbrettes in die Isolierplatte aus Naturfasern entweichen. Statt der Isolierplatte kann man auch Zeitungen einlegen.

Nach dem Auswintern habe ich wieder, zwecks besserer Beobachtung der Völker, eine Klarsichtfolie zum Abdecken eingelegt. Die ganz grossen Völker, auf zwei Zargen, haben Löcher in das Propolistuch gefressen.