Lücken-Tracht

Sieben-Söhne-des Himmels ( Strauch)

Sieben-Söhne-des Himmels-Strauch, (heptacodium/jasminoides) ein Geissblattgewächs.

Seit etwa 15 Jahren ist dieses Gewächs aus Asien (China) zu uns gekommen, und ist für die Bienen und andere Insekten ein wahrer Segen. Ein abermaliger Neophyt, den der Imker willkommen heissen sollte. Er treibt eine Vorblüte im Juni und gelangt zur Hauptblüte im August bis in den November hinein.

Seinen Namen bekam er, weil die Blüte siebenfach angelegt ist, folglich auch siebenfach blüht und bis zu zwei Monate Pollen und Nektar anbietet. Somit wirkt er symbolisch so segensreich wie die sieben Söhne des Himmels.

Die betörenden, duftenden Blüten sind rahmweiss mit purpurroten Kelchblättern, die dann zutage treten, wenn die Blüten abgefallen sind. Lieblich klein sitzen die Blüten zu hauf in einer Rispe zusammen. Der Busch verfügt über eine Winterhärte und verträgt auch mal eine kurze Trockenperiode. Sein Wuchs kann das Mass eines Haselnussstrauches annehmen. Auch lässt er sich zum Baum heran züchten.

In der Blütezeit erlebt der Betrachter ein wahres Getummel von Insekten auf ihm. Gerne ziehen auch Hornissen darüber hinweg, um sich eine Biene, Schwebefliege oder Wildbiene zu schnappen. Dieses Geschehen spielte sich auch spannender weise vor meinen Augen ab.

Namhafte Gärtnereien bieten den Sieben-Söhne-Himmelsstrauch in unterschiedlichen Grössen an, entsprechend ist die Preisklasse. Diese exotische Pflanze ist es wert sie unseren Bienen anzubieten.

Herbstfärbung der Kelchblätter

Gemeine Heckenkirsche

Die gemeine Heckenkirsche ist im Winter eine unentbehrliche Bienentracht, besonders wenn er so milde daherkommt wie 2015/16.  Leider ist sie nicht so bekannt und auffällig wie der Duftschneeball, aber der Busch hat  seine liebliche, zarte Pracht nicht umsonst.

Schon am 22. Dezember 2015 konnten die Bienen in den Mittagsstunden eine reiche Ernte heim tragen. Im Stock gab es dann vermutlich einen intensiven Schwänzeltanz, sodass man anderntags erst auf das Gesumme aufmerksam wurde, noch ehe man die Bienen ausfindig machen konnte, so viele Bienen waren anzutreffen.

Unzählige kleine stark duftende Blüten blühen tagelang, ehe die nächsten sich öffnen. So gestaffelt ist heute am1. Februar 2016 noch immer der ganze Busch voller zartweisser Blüten und wird stets an milden Tagen zielstrebig von begierigen Bienen angeflogen. Die paar Nachtfröste zwischendurch konnten ihm nichts anhaben. Dieses Jahr hat er sogar sein Blätterwerk nur in oberen Regionen abgeworfen.

Manchmal sieht man eine Blüte fallen die eine Biene beim Abflug aus dem Kelch löste, aber dann steht schon gleich wieder die nachfolgende Blüte zu diensten.  Deswegen ist der Busch immer gleich prächtig und voller lockendem Pollen und Nektar.

Verfehlen können die Bienen ihn nicht, sein Duft ist manchmal schon lange voraus, auch für uns wahrnehmbar. Es wäre schön, jeder Imker würde ihm mehr Beachtung schenken. Er verlangt keinen Rückschnitt, nur dann, wenn einem die Form nicht gefällt.

Voraussichtlich kann man mit seiner Blütentreue noch bis im März rechnen. Damit übertrumpft er alle anderen Winterblüher.

Ist der Winter einmal wieder richtig kalt, erscheinen im Frühjahr Blüten und Blätter gleichzeitig, sodass man ihn noch weniger beachtet. Unauffällig und versteckt sind dann die Blüten für den Betrachter. Ich schätze mich gleich den Bienen glücklich mindestens drei Büsche im Quartier zu kennen und tauche im Vorübergehen träumerisch meine Nase tief in die Blütenpracht ein. Das ist ein Hauch von Frühling!

Zum Nektarfassen muss die Biene tief hinein in den Kelch.

Hier ist sie mehr auf Pollen eingestellt.

Na, wenn das sich nicht gelohnt hätte!

Hier werden die Pollen an die Höschen angelagert, nur mit den Vorerbeinen hat sie Halt!

volle, langandauernde Blütenpracht