Schon 1979, als die Varroa in Europa Einzug hielt, hat man mit CDL Studien an Bienen durchgeführt und festgestellt, dass es hochwirksam ist, die Bienen gesund und unbeschadet bleiben (sofern man sich an die erprobte Dosis hält) und die Bienen dadurch sogar länger leben.
Hierzulande kennt jeder Chlordioxid als ein sehr wirksames Desinfektionsmittel und schüttelt gleich den Kopf, wenn das hier als Bienenbehandlungstherapie angewendet werden soll. Zuerst sollte man aber die Erkenntnis haben, in welcher Eigenschaft CDL überhaupt wirkt. Es ist wohl das einzige bisher bekannte Mittel, das so effizient Bakterien, Vieren, Pilze und deren Sporen, sowie Parasiten abtötet. Ferner können mit CDL Schwermetalle, Pestizide, Fungizide und Vergiftungen im Körper ausgeleitet werden. Leider war es bisher nur in der Eigenschaft als Desinfektionsmittel zugelassen, wo es sich bis heute seit mehr als 120 Jahren bewährte und zu dieser Funktion abgestempelt ist. Dass man CDL auch innerlich am Menschen, bei Tieren und Insekten anwenden kann, ist und war tabu. Deswegen gilt die Einnahme dessen nur auf freiwilliger Basis. Es ist also nicht verschreibungspflichtig, aber auf dem Markt erhältlich.
Fragen Sie mich nicht, warum sich dieser Erfolg mit CDL nicht durchsetzte (vielleicht ist das Produkt zu billig und keine Industrie noch Pharmazie kann damit Gewinne erzielen?). Man kann CDL aber auch nicht verbieten (nur verteufeln), weil die Zutaten zu dieser Lösung immer vorhanden sind und man die Lösung auch selbst herstellen kann. Der Selbstherstellung von CDL ist abzuraten, da sie nicht ganz ungefährlich ist.
Wie funktioniert CDL?
Wie es der Name bereits vermuten lässt, entsteht Chlordioxid durch Oxidation. Es würde hier zu weit führen, wenn ich weiter aushole und Erklärungen gebe. Mit der unten abgebildeten Lektüre kann man sich selber schlau machen. Ich möchte hier nur meine Therapie für die Bienen aufzeigen, die jeder Imker mit der nötigen Sorgfalt selber anwenden kann. Es steht ihm aber frei, seine Therapie selbst herauszufinden. Die Abkürzung CDL steht für Chlordioxid-Lösung.
Wie wird CDL im Körper abgebaut? (Ich zitiere hier einen kleinen Abschnitt aus dem unten stehendem Buch)
“Das Chlordioxidmolekül (CIO2) zerfällt während der Oxidation und wird zu Wasser (H2O), Sauerstoff (O2) und Kochsalz (NaCl) – also drei natürliche Bestandteile, die ohnehin in unserem Körper vorkommen.”
In der Studie heisst es, dass sie täglich elf Wochen lang 10-50 Tropfen auf einen Liter Zuckerlösung (1L Wasser auf 1Kg Zucker) eingebracht und verfüttert haben, ohne eine negative Reaktion zu erkennen. Hingegen hatten sie nur positive Auswirkungen feststellen können. Die Bienen leben sogar länger. Jedoch, wenn die Dosis überschritten wird, sterben sie. Da CDL aber auch in niedriger Tropfenzahl schon sehr wirksam ist, empfiehlt es sich nur bei starkem Milbenbefall die Dosis höher anzusetzen, ebenso wenn Faul- und Sauerbrut auftreten. Man hat ja einen grossen Spielraum in der Verträglichkeit von bis zu 50 Tropfen pro Liter Zuckerwasser. Seine Wirksamkeit auch bei resistenten Bakterien wirkt zuverlässig abtötend, besser als Penicillin und ist dabei noch unschädlich und ohne Nebenwirkungen (wie oben aufgezeigt wird)! Wachs und Honig bleiben absolut rein!
So habe ich mich entschlossen, gleichzeitig neben den Bienen, auch an mir eine Verträglichkeitsstudie durchzuführen. Von meinen positiven Erfolgen soll hier aber nicht die Rede sein, sondern nur, wie ich es mit den Bienen handhabe. Der Versuch läuft seit dem 27. August 2022.
Bezugsquelle und Umgang mit CDL
Ich habe ein Fläschchen zu 100ml CDL 0,3% reinste Chlordioxidlösung erworben (siehe Mychem CH 4959 Huttwil <team@mychem.ch> Tel.062 962 80 57 / Preis ca. 20-Fr. Man kommt weit damit! CDL kann bei Bienen nur über den Verdauungstrakt wirken und verabreicht werden.
Das oben angegebene Fläschchen ist eine fertige CDL-Lösung, die man unbedingt im Kühlschrank aufbewahren muss, die man nicht unnötig schütteln noch bewegen soll, desto besser bleibt, einmal geöffnet, ihre Haltbarkeit und Wirksamkeit von zwei Monaten erhalten! CDL kann bei unsachgemässer Lagerung verflüchtigen und unwirksam werden. Ungeöffnet ist die Haltbarkeit des Inhaltes bis zu sechs Monaten garantiert. Wenn man sie, besonders an heissen Tagen, zu seinen Bienenständen transportieren muss, so ist es von Vorteil, sie in einer Kühltasche mitzunehmen. Herkömmliche Plastikbehälter oder Taschen mit Weichmacher als Fütterungsgefässe sind für die CDL ungeeignet und für die angereicherte Zuckerlösung nicht günstig. Säurefeste Petflaschen oder Gefässe sind zu bevorzugen. CDL geht nur mit sauren Zellen eine Oxidation ein. Kranke Zellen sind sauer! Die Zuckerlösung, mit CDL angereichert, bleibt unverändert und behält bei der Aufnahme seine Wirksamkeit bei, da CDL keine oxidierende Verbindung mit Kohlehydraten eingeht. Zucker ist eine Kohlhydrat.
CDL tötet direkt keine Milben ab, vermutlich weil sie aussen aufsitzen. Jedenfalls war in der Studie davon nicht die Rede, weil der Schwerpunkt der Untersuchung auf die allgemeine Verträglichkeit getestet wurde. Parasiten können dank CDL beim Menschen im Magendarmtrakt und in der Leber eliminiert werden. – Weshalb soll CDL dennoch gegen Varroabefall eingesetzt werden? – Generell stirbt die Biene ja nicht an der Milbe, sondern an den Krankheiten, die sie durch Übertragung von Viren und Bakterien verursachen! – CDL heilt und stoppt die Krankheiten. Sind unsere Bienen gesund, leben sie länger, sie haben mehr Zeit sich zu putzen und bleiben dem Stock erhalten.- Ob Milben beim Saugen an der Bienenlymphe und am Fettkörper Spuren von CDL aufnehmen und dadurch abgetötet werden, konnte ich leider nirgends bestätigt finden. Ein Biochemiker eines amerikanischen Labors, bestätigte mir aber, dass diese Möglichkeit rein funktionell durchaus zutreffen könnte.
Mein Vorgehen bei der Anwendung
Es ist wichtig, dass nur abgekochtes Wasser, destilliertes Wasser oder Osmosewasser für die Zuckerlösung verwendet wird! In der Behandlungsphase bei einem Jungvolk nimmt man pro besetzte Wabengasse täglich 1dl Zuckersirup (1Kg auf 1L) mit nur einem Tropfen CDL, nach 1-2 Tagen kann man mit 2 Tropfen CDL fortfahren. Der Sinn der kleinen Futtermenge ist der, dass die Bienen die Lösung schnell aufnehmen müssen, damit sich CDL nicht verflüchtig, damit seine Wirkung zum Tragen kommt und die Bienen sich gleichzeitig daran gewöhnen. Auch gebe ich die Tropfen erst unmittelbar am Stand der Zuckerlösung bei. Das ergibt im Endeffekt 10-20ml (Tropfen) auf einen Liter Zuckerlösung. Wenn starker Milbenbefall vorliegt, kann die Dosis gesteigert werden. CDL wirkt sofort und tötet die Keime ab. Bei erneutem Milbenbefall wiederhole ich im vorgerückten Jahr und im Frühling auf gleiche Weise die CDL-Kur. Eine hohe Milbenanzahl verbreitet schneller und verstärkt Krankheiten oder hat sie bereits verbreitet. Kranke Bienen können genesen, nicht aber die geschädigten. Meine bisherige Beobachtung zeigt, dass das berechnete Futter immer bis zum letzten Tropfen in einem Tag aufgenommen ist. Man zieht jedoch in Betracht, dass Jungvölker generell milbenarm sind. Am 10. Tag der Anwendung macht man eine Volkskontrolle und schaut nach, ob die Königin Brut und Eigelege hat, ob das Winterfutter schon langt, ob man erweitern muss und wie sich das Volk im Allgemeinen verhält. (Bisheriger Erfahrungswert im August: ausgezeichnet und guter Volkszustand!)
Fortlauf der Behandlung
Meine sieben Versuchsvölker, ursprünglich im Juni bis anfangs August als Einwabenableger mit Königin erstellt, heute September auf vier-fünf Waben mit zwei Brutwaben sitzend, sind nach 10 Tagen Behandlung ohne auffindbare tote Milben im Gemüll, es sind gesunde und ruhige Völker in Ausdehnung. Die Kontrolle verlief in jeder Hinsicht sehr zufriedenstellend. Ich lege eine Pause von ein bis maximal zwei Wochen ein, um je nach Milbenzahl und Futterreserve eine weitere CDL Fütterung durchzuführen. Prinzipiell kann man jeder Zufütterung CDL beigeben. Altvölker sollte man sofort nach dem Schwärmen oder der Volksteilung mit Zuckersirup und CDL Tropfen füttern. Man kann CDL Tropfen auch dem Trinkwasser der Bienen beigeben, dazu habe ich eine Vorrichtung gefunden, die mit einem Docht ganz wenig CDL-Wasser konstant abgibt. Siehe Abbildungen!
Diese Plastiktrinkflasche erfüllt alle Bedingungen, um den Bienen CDL-haltiges Wasser anzubieten.
Die Bilder 1,2 und 4 zeigen den Mechanismus der Flasche. In den Bildern 3,5 und 6 ist zu sehen, wie die Flasche mit einem Docht ergänzt und auf die Wabengasse gelegt wird. Es ist wichtig, dass bevor die Flasche verschlossen wird, der inwendige Schlauch so gebogen wird, dass er in die unterste Ecke gelangt und somit ohne Restwasser geleert werden kann. Der Docht zieht nach und nach das Wasser heraus und wird von den Bienen angenommen. Er muss aber vor dem Einsatz vollgesogen sein. Wenn die Flasche leer ist, wird der Docht von den Bienen mit Propolis verklebt. Bei neuer Füllung ist daher der Docht zu ersetzen. Diese Anwendung ist besonders im Sommer als Zwischenbehandlung geeignet. Es erspart ihnen die Suche nach Wasser und ist auch nicht gefährlich. Das CDL bleibt wirksam, da es keine Möglichkeit zur Verflüchtigung hat.
Dosierung
Pro Volk und besetzter Wabengasse : Auf 1dl Zuckerlösung 1-2 Tropfen CDL (im Notfall variieren bis zu maximal 50 Tropfen pro Liter), 10 Gassen = 10/20 Tropfen auf einen Liter Zuckerlösung. mindestens 3-5 Tage in Folge anwenden, ehe es abgesetzt und nach 10-14 Tagen wiederholt wird. CDL macht keinen Schaden, auch wenn man es mal zu oft anwendet.
Das Gute an CDL ist: man kann es jederzeit absetzen und bei Bedarf wiederholen. Man kann Stosstherapien machen, oder Langzeittherapien. Man kann schwach dosieren oder die Tropfenzahl bei starkem Milbenbefall sofort höher ansetzen. CDL ist von Fachleuten bereits getetest und als wirksam und unschädlich belegt worden. Es verlangt nur die Sensibilität des Imkers und das Feingefühl für seine Bienen, wann der richtige Moment für die Anwendung ist. Auch kann die Zuckerlösung in der Konzentration dünner oder dichter berechnet werden. CDL kann wenn erforderlich in Abwechslung mit Wassergaben, durch das ganze Jahr appliziert werden. Ich besuche meine Völker alle 14 Tage und habe sie seit Anbeginn immer damit aufgefüttert. Da die Tage warm blieben und die Tracht versiegt, haben sie bereits vom Vorrat verbraucht. So konnte und kann ich jedesmal noch auffüttern. Der Milbenfall im Oktober ist pro Tag eine Milbe, selten bis zu 10 Milben.
In dem Moment, wo die Honigräume aufgesetzt werden, ist unbedingt der notwendige CDL-Zuckerlösungs-Abstand bis zur Honigernte einzuhalten. Jetzt kann die Wasseranwendung zum Tragen kommen. Noch ist CDL als Medikament nicht anerkannt, aber auf freiwilliger Basis ist eine Durchführung durchaus gerechtfertigt, da es erprobt wurde. Viele Ärzte empfehlen es bereits, es muss aber in Eigenverantwortung eingenommen werden.
Da CDL auch Giftstoffe ausleitet, kann man hoffen, dass Fungizide, Pestizide und andere Giftstoffe auch bei Bienen eliminiert werden.
Ein Sprühverfahren ist nicht geeignet, da CDL dann eine ätzende Wirkung auf den Chitinpanzer hat!
Eine hoffnungsfreudige Behandlungsmethode zur Rettung und zurück zu einer natürlichen Imkerei steht mit CDL noch offen. Vorläufig sieht es nach einer unterstützenden Massnahme zur Lebensverbesserung der Bienen aus. Wobei die Wassergabe sicher schneller und einfacher als Anwendung durchs ganze Bienenjahr geeigneter und wirksamer ist.
Meine Beobachtung im Dezember.
Die milden Temperaturen im Jahr 2022/2023 machten eine gründliche Kontrolle an den Völkern möglich. Alle Jungvölker waren geschrumpft auf nur noch zwei Wabengassen. Tote Bienen lagen unter dem Flugloch auf dem Erdboden. So sammelte ich für eine genaue Kontrolle ca. 200 tote Bienen ein. Zunächst schien es mir vernünftig, sechs Völker auf drei Völker zu vereinen, das siebte Volk kam an einen anderen Standplatz. Im Gemüll fand ich von 10 bis zu 100 tote Milben. Das gibt den Beweis, dass ein Varroadruck auf den Völkern lastet und CDL noch nicht die gewünschte Wirkung erzielte. Ich werde die Dosis erhöhen.
Die tote Bienenmasse zeigte: Fünf Bienen die an der Wärme wieder lebendig wurden, sieben Bienen wiesen verkrüppelte Flügel auf, etwa 10 ausgeräumte Puppen und der Rest der toten Bienen waren unauffällig.
Am 5. Januar bei 14 Grad flogen die Bienen von jedem Volk aus. Es besteht berechtigte Hoffnung, dass sie bis zum Auswintern überleben und sie sich bis dahin wieder vermehrt haben. Jedoch zeichnet sich deutlich ab, ohne die begleitenden Massnahmen von Drohnenschnitt, Brutunterbruch, Teilung mit Brut/Flugling oder Einwabenablegerbildung, dazu weitere biologische Anwendungen, ist der Milbe mit CDL allein noch nicht Herr zu werden.
Ich habe die sechs Jungvölker aus Einwabenablegern vereinigt, sodass ich nur noch drei bewohnte Beuten habe. Trotz Vereinigung ging die Schrumpfung voran, vor allem wegen Räuberei. Obwohl meine Kästen gut verschlossen sind, kommen alle Tage Bienen, die sie umschwärmen.
Offenbar sollte man CDL den Bienen durchs ganze Jahr im Wasser anbieten, und nicht nur mit der Fütterung. Aber auch dann ist die Milbe noch keineswegs verschwunden, aber das Volk wird widerstandsfähiger.