Zierkastanie

Zierkastanie

Pompös kommt in Gärten und Anlagen die Zierkastanie zur Geltung.

Wenn die Lindentracht sich dem Ende nähert, gibt es immer wieder noch neue imposante Blütenbäume, wie zum Beispiel die Zierkastanie.

Mich zog der weitausladende, mit Blüten übersäte Baum gleich in seinen Bann. Die warme Luft trug mir einen fremden, aber aromatischen Duft entgegen.

Ist es wohl ein Baum für Bienen,  fragte ich mich und machte mich auf eine längere Beobachtung gefasst. Als ersten Nascher entdeckte ich das Taubenschwänzchen, dass mit seinem langen Rüssel der ideale Nutzniesser dieser Nektarquelle war. Auf einen verirrten Käfer wurde ich auch aufmerksam. Bienen entdeckte ich erst, als sie im Anflug waren. Navigatorisches Geschick mussten sie an den Tag legen, um sich durch die vielen weit herausragenden Staubgefässe zu schlängeln, die wie Tentakel gleich einer Qualle den Weg  versperrten. Dann waren sie dem Betrachter aber auch schon im Blütendickicht aus den Augen  verschwunden. Waren die kleinen Blüten erst dabei, sich zu öffnen, konnten die Bienen sie von vorne zum Nektarfassen anfliegen; stand aber die ganze Blütenkerze in voller Pracht, mussten sie eine andere Technik anwenden. Sie entdeckten, dass der Blütenkelch keine geschlossene Röhre ist, sondern Spalten entlang den Blütenblättern aufweist bis in die Kelchblätter hinein. Hier konnten sie mit ihrer Zunge eindringen und Nektar aufschlecken.  Blütentreu wie Bienen sind, blieben sie länger an einer Blütenkerze tätig, aber durch das geniale  Gewirr von Staubgefässen und Stempeln hatte der Betrachter Mühe sie im Auge zu behalten. Ein Gewimmel von Bienen suchte ich allerdings vergebens.

Pompös ist die Zierkastanie